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2. Mai 2017
Steigende Angst vor Altersarmut führt nicht zu höherer Eigeninitiative

Steigende Angst vor Altersarmut führt nicht zu höherer Eigeninitiative

Der AXA Deutschland-Report 2017 zu Ruhestandsplanung und -management konstatiert große Unzufriedenheit der Ruheständler mit der Höhe ihrer Rente, wachsende Angst im Zusammenhang mit dem Thema Altersvorsorge – und viele Ausreden für fehlende eigene Investitionen.

Das wichtigste Ziel staatlicher Politik in Deutschland sind für drei Viertel aller Ruheständler und zwei Drittel aller Erwerbstätigen erhöhte Rentenbezüge – deutlich vor anderen Zielen wie etwa vermehrten Bildungsangeboten oder einer verbesserten Gesundheitsversorgung. Gleichzeitig möchte die Mehrheit der Erwerbstätigen und Ruheständler aber nicht, dass der Staat neue Schulden für die Finanzierung höherer Renten aufnimmt. Das sind Ergebnisse des aktuellen AXA Deutschland-Reports zu Ruhestandsplanung und -management, der seit 2015 jährlich repräsentativ in allen 16 Bundesländern die Einstellungen und Verhaltensweisen von Berufstätigen und Ruheständlern erfasst.

Angst beim Thema Altersvorsorge im Vergleich zum Vorjahr gestiegen

Demnach halten fast drei Viertel aller Ruheständler in Deutschland die Höhe der gesetzlichen Renten im Vergleich zu ihren Einzahlungen nicht für angemessen, rund sechs von zehn Ruheständlern sprechen von einer gewachsenen Angst beim Thema Altersvorsorge. Dies ist eine Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr. Und auch knapp zwei Drittel der Erwerbstätigen erklären dem Report zufolge inzwischen, dass sie sich nicht mehr ausreichend für den Ruhestand abgesichert sehen, insbesondere vor dem Hintergrund der schon seit Jahren andauernden Niedrigzinsen. Der Staat als Problemlöser stoße hier aber an Grenzen; massive Anhebungen der gesetzlichen Renten wären mit Milliardenkosten verbunden, was mit der seit 2009 verfassungsrechtlich gebotenen Verschuldungsgrenze kaum vereinbar sei, sagt Dr. Patrick Dahmen, Mitglied des Vorstands im AXA Konzern. „Altersvorsorge muss somit zwingend neben der gesetzlichen Versorgung auch die betriebliche und private Versorgung umfassen“, so Dahmen weiter.

Eigeninitiative scheitert an zu geringem Einkommen und mangelnder Aufklärung

Gefragt nach der Bewertung aktueller politischer Ideen und Maßnahmen im Bereich der Altersvorsorge bewerten es die meisten – sowohl Ruheständler als auch Berufstätige – als „sehr gute“ oder „gute“ Idee, wenn Berufsanfänger automatisch in eine betriebliche Altersversorgung einbezogen werden. Einig sind sich beide Gruppen auch darin, dass der Staat die betriebliche Altersversorgung insgesamt stärker fördern sollte. Als Hauptgrund, warum sie selbst nicht stärker in die eigene Altersvorsorge investieren, gibt über die Hälfte der Erwerbstätigen ein „zu geringes Einkommen und Vermögen“ an. Am zweithäufigsten genannt wird „unzureichende Unterstützung beim Thema, zum Beispiel in Form staatlicher Förderung“. Auf Rang drei liegt „mangelnde Kenntnis bzw. Aufklärung zum Thema“. Gefragt nach dem richtigen Alter, in dem das Vorsorgesparen beginnen sollte, nennen Erwerbstätige ein Alter von 25 Jahren und heutige Ruheständler von 24 Jahren. Tatsächlich haben die Berufstätigen selbst damit erst mit 31 Jahren begonnen, die heutigen Rentner mit 32 Jahren.

Große regionale Unterschiede beim Thema Altersvorsorge

So einheitlich die Einstellung zur Altersvorsorge hier zwischen Berufstätigen und Ruheständlern ist, so groß sind die regionalen Unterschiede zum Thema: So nennt etwa in Brandenburg nur jeder zwanzigste Berufstätige die finanzielle Absicherung im Ruhestand als wichtigstes Ziel. In Bayern sagen das vier Mal mehr der Erwerbstätigen. Auch sind in Brandenburg nur gute zwei Drittel bereit, sich für eine verbesserte finanzielle Ausstattung im Ruhestand heute einzuschränken. Neue Staatsschulden für erhöhte Rentenzahlungen aufzunehmen, lehnen die Berufstätigen wie oben berichtet bundesweit mehrheitlich ab. Lediglich in NRW ist eine relative Mehrheit unter ihnen dafür. (ad)

 

Leserkommentare

Comments

Gespeichert von André Ebeling am 02. Mai 2017 - 18:36

Wie groß ist meine Rentenlücke?
Vermögensverzehr oder Vermögenserhalt? Die Notwendigkeit einer zusätzlichen Altersvorsorge gilt längst als unbestritten. Doch während die meisten Vorsorgeformen nach dem Prinzip funktionieren, dass während der Erwerbstätigkeit Vermögen aufgebaut und nach dem Eintritt in den Ruhestand wieder aufgezehrt wird, bleibt der Wert von Immobilieneigentum erhalten.
http://spectrum-rem.com/de/SitePaginasDetalhes.php?idTbPaginas=4125&idT…